Projektarbeit von Studenten der Düsseldorfer Fachschule für Tourismus
 
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4. Unsere Umfrage


  4.1    Begründung der Marketingforschung

4.1.1    Marktforschungsform

In der touristischen Marktforschung werden zwei Basisformen zur Erhebung von Daten unterschieden. Zum einen ist dies die Primärforschung und zum anderen handelt es sich hier um die Sekundärforschung. Da die Sekundärforschung22 der Primärforschung immer vorangehen sollte, haben wir uns mit dem Marketingleiter des Flughafens Airport Weeze zusammengesetzt, um eventuell bereits vorhandene statistische Daten und Unterlagen zur Auswertung heranziehen zu können. Der Marketingleiter teilte uns mit, dass bislang keine Bekanntheitsgradanalyse für den Flughafen Airport Weeze in Verbindung mit dem dort ansässigen Reisemarkt durchgeführt worden ist. Aus diesem Grund haben wir uns, um an die benötigten Daten zu gelangen, zur Durchführung einer Primärforschung entschieden.


4.1.2    Erhebungsinstrumente

Zur Gewinnung der Daten standen uns drei Erhebungsinstrumente zur Auswahl: die Befragung, die Beobachtung und das Experiment. Um die Meinungen der ausgewählten Personen in Erfahrung zu bringen, haben wir uns für die Methode der Befragung entschieden.

Die Befragung gilt nach wie vor als Standardinstrument empirischer Sozialforschung bei der Ermittlung von Fakten, Wissen, Meinungen, Einstellungen oder Bewertungen im sozialwissenschaftlichen Anwendungsbereich.23
 
 
Ziel der Befragung ist es, durch die Antworten der Probanden neue Informationen über den Untersuchungsgegenstand zu erhalten.


4.1.3    Befragungsmethoden

„Das bedeutsamste Einteilungskriterium ist die Art der Kontaktaufnahme mit den Auskunftspersonen“ (STENGER 1998, S. 41). Befragungen können schriftlich, telefonisch oder persönlich durchgeführt werden. Wir haben uns gegen die telefonische Befragung entschieden, da nur Personen und Haushalte befragt werden könnten, die über ein Telefon verfügen. Des Weiteren ist die Verweigerungsrate sehr hoch, da das Misstrauen gegenüber fremden Anrufern sehr hoch ist.24 Auch die schriftliche Befragung haben wir als nicht vorteilhaft beurteilt, da die Rücklaufquote in der Regel sehr gering ist (meist zwischen 5 und 30%). Außerdem wollten wir einer Verzerrung der Repräsentativität vorbeugen, da wir Analphabeten im Fall einer schriftlichen Befragung ausgeschlossen hätten.25
 
Im Rahmen der Projektbearbeitung haben wir uns für die persönliche Befragung (face-to-face) als Erhebungsmethode entschieden, da es uns als geeignete Erhebungsmethode erschien. Während des persönlichen Interviews konnten wir uns individuell auf den Befragten einstellen, so z. B. im Hinblick auf Tempo, Sprache oder Sprechweise. So konnten wir jede Bevölkerungsschicht befragen, ohne durch Sprachbarriere, Lese- oder Sehschwäche oder sonstige Barrieren beeinträchtigt zu werden. In einer „face-to-face“ Situation bei einer persönlichen Befragung kann der Interviewer außerdem eventuell auftretende Fragen beantworten, so dass keine Missverständnisse aufkommen. Mit der Unterstützung eines Fragebogens besteht die Möglichkeit eine bestimmte Reihenfolge der Fragen einzuhalten, um so die „Gleichheit der Interviewsituation“ (SCHNELL/ HILL/ ESSER 1995, S. 301) zu garantieren.
 
Durch die persönliche Befragung ist die Identität der Befragten eindeutig feststellbar. Hierdurch war es uns möglich, gleichzeitig Werbung für den Flughafen und den ansässigen Reisemarkt zu machen, indem wir Flyer an die Befragten verteilten. Den höheren Zeitaufwand der persönlichen Befragung haben wir von Anfang an einkalkuliert.


4.2    Feldphase


4.2.1    Grundgesamtheit


Nachdem wir die Form bzw. Rahmenbedingungen der Datenerhebung festgelegt hatten, mussten wir den Umfang und die Personengruppen der Befragung auswählen. „[…] Die Erhebungsgesamtheit muss sachlich - begrifflich, räumlich und zeitlich festgelegt sein, damit sie eindeutig abgrenzbar und identifizierbar ist“ (STENGER 1998, S. 49). Als Grundgesamtheit haben wir alle Personen (ab 14 Jahren) aus dem Einzugsgebiet des Airport Weeze festgelegt. Die Umfragen wurden ab November 2007 bis Dezember 2007 durchgeführt.


Abbildung 6 – Einzugsgebiet des Airport Weeze26

Trotz den sehr genauen und zuverlässigen Ergebnissen einer Vollerhebung, in der man 100% der Gesamtheit befragt, haben wir uns aufgrund der großen Grundgesamtheit, den finanziellen und zeitlichen Gegebenheiten, gegen die Vollerhebung entschieden. Wir haben mit einer Teilerhebung einen repräsentativen Teil der Gesamtmasse befragt.
Die dabei ermittelten Ergebnisse werden auf die Grundgesamtheit hochgerechnet. Die Grundgesamtheit liegt in unserem Falle bei zehn Millionen Einwohnern.

Bei Zielgruppen, die viele Mitglieder haben, gewährleisten oft Stichproben von weniger als 1% der Grundgesamtheit eine ausreichende Zuverlässigkeit der Resultate, vorausgesetzt, daß ein sachgerechtes Auswahlverfahren verwendet wird.27
 
Bei einer Grundgesamtheit von zehn Millionen Einwohnern würde die Teilerhebung einen Umfang von 100 Tausend betragen. Da für uns solch ein großer Umfang der Befragungen nicht realisierbar war, haben wir die Ergebnisse auf die von uns festgelegte Teilgesamtheit hochgerechnet (siehe Kapitel 4.2.3). Somit konnten wir uns einen Einblick über die Tendenz des Bekanntheitsgrades des Flughafens und des dort ansässigen Reisemarktes verschaffen.


4.2.2    Repräsentativität

Eine Teilerhebung ist dann repräsentativ, wenn sie einen kleinen Ausschnitt der Grundgesamtheit abbildet. Nur so können die Ergebnisse auf die Grundgesamtheit bzw. auf die Teilgesamtheit übertragen werden.
 
Eine Teilmasse ist repräsentativ, wenn sie in der Verteilung aller interessierenden Merkmale der Gesamtmasse entspricht, d.h. ein zwar verkleinertes aber sonst wirklichkeitsgetreues Abbild der Gesamtheit darstellt.28
 
Allerdings besteht ein Problem bei der Verteilung der „interessierenden Merkmale“. Da uns die Struktur der soziodemographischen Merkmale der Grundgesamtheit nicht bekannt war und auch bei einer Beschränkung der Merkmale eine Abbildung aller möglichen Merkmalskombinationen mit der entsprechen relativen Häufigkeiten der Grundgesamtheit nahezu unmöglich ist, ist die Hochrechnung auf die Grundgesamtheit immer ungenau.
 
Dementsprechend kann die Repräsentativität einer Umfrage keine Aussage über die Qualität und Gültigkeit der Befragung machen. Jedoch lassen sich wahrscheinlichkeitstheoretische Rückschlüsse auf die Grundgesamtheit durch eine Zufallsauswahl der Stichproben tätigen.29


4.2.3    Stichprobenwahl

„Bei diesen Teilerhebungen wird aus der definierten Grundgesamtheit nach bestimmten Kriterien eine Stichprobe gezogen, deren Elemente dann hinsichtlich der Forschungsziele untersucht werden“ (STENGER 1998, S. 50). Das Problem bei einer Stichprobe ist, ein möglichst genaues Abbild der Gesamtheit zu erhalten. Dieses Abbild sollte ein repräsentativer Querschnitt sein, damit eine Aussage über die Gesamtmasse getroffen werden kann.
 
Damit die Wahl der Stichproben möglichst exakt und sicher die Gesamtheit repräsentiert, sollte sie nach einem Zufallsprinzip erfolgen.30 Wir haben uns für ein mehrstufiges Auswahlverfahren entschieden. Hier werden mehrere Zufallsstichproben durchgeführt, wobei auf den verschiedenen Stufen unterschiedliche Verfahren angewandt werden können und die erste Stichprobe die Grundlage für die darauf folgende Stichprobe bildet.31
 
Wir haben die Grundgesamtheit (alle Personen ab 14 Jahren aus dem Einzugsgebiet des Airport Weeze) in Teilgesamtheiten zerlegt. Als Teilgesamtheiten haben wir alle Gemeinden und Städte unterteilt, um diese im nächsten Schritt in zwei Größenklassen und nach Ländern zu sortieren (Deutschland und Niederlande). Somit hatten wir die Möglichkeit jeweils eine „große“ Stadt oder Gemeinde und eine „kleine“ Stadt oder Gemeinde in den Niederlanden und in Deutschland zufällig auszuwählen.
 
Für die Ziehung der jeweiligen Stichproben haben wir „Zufallstafeln“ eingesetzt. „Bei der Auswahl nach Zufallstafeln wird die Stichprobe anhand einer Zufallstafel aus einer vorliegenden Kartei der Grundgesamtheit gezogen“ (FREYER 2007, S. 229).
 
Mit Hilfe dieser Karteien haben wir unsere Primärstichprobe herausgefunden. Somit haben wir die Städte festgelegt, in denen wir die Befragung durchführten. Folgende Städte wurden gezogen:
 
  • Krefeld
  • Kleve
  • Nijmegen
  • Venlo
 
Auf der nächsten Auswahlstufe haben wir uns entschieden, die Befragung in den Innenstädten der jeweiligen Städte durchzuführen. Somit hatte jeder Interviewer die Vorgabe, an einem bestimmten Wochentag, in einer bestimmten Stadt eine vorgegebene Anzahl an Personen zu befragen. Um ein möglichst unverzerrtes Abbild der Grundgesamtheit zu erlangen, haben wir einen zufälligen Verteilungsschlüssel zur Befragung in den Innenstädten angewandt. Die Befragung fand statt, wenn eine Person angetroffen wurde.


4.2.4    Bestimmung des Stichprobenumfangs

Zur Bestimmung des Stichprobenumfangs, haben wir uns an das Unterrichtsmaterial von Frau Opalla gerichtet. Hiernach mussten wir uns drei entscheidende Fragen zur Bestimmung des Strichprobenumfangs stellen:
  • Mit welcher Wahrscheinlichkeit soll von der Stichprobe auf die Gesamtmasse geschlossen werden können?
  • Welche Fehlertoleranz kann zugelassen werden?
  • Besteht bereits Vorwissen, welches wir heranziehen können?
Die Zuverlässigkeit der Umfrage steigt mit dem Umfang der Stichproben. Daher ist die Wahrscheinlichkeit, dass von einer Teilmasse auf eine Gesamtmasse Rückschlüsse gezogen werden kann, bei einer größeren Befragungsmenge höher. Im Verlauf der Erhebung ist jedoch aufgrund von verschiedenen Einflussfaktoren mit Fehlern der Stichprobenbefragung zu rechnen.32 Daher ist die Toleranz der Fehler in Prozent festzulegen. Je größer diese Toleranz ist, desto kleiner wird der Umfang der Stichprobe. Auch bekannte Merkmalseigenschaften müssen bei der Ermittlung des Stichprobenumfangs berücksichtigt werden. Denn je mehr über die Verteilung der Merkmale bekannt ist, desto kleiner wird die Befragungsmenge.
 
Mit Grundlage einer unendlichen Grundgesamtheit kann der Umfang der Stichprobe mit folgender Formel berechnet werden:
 

n = t2 x p x q
        e2


Hierbei ist „n“ der Stichprobenumfang, „t“ der Sicherheitsfaktor, „p“ das Anteilsmerkmal 1, „q“ das Anteilsmerkmal 2 und „e“ die Fehlertoleranz. Der Sicherheitsfaktor lässt sich aus folgender Tabelle ablesen. Gleichzeitig ist hier die Irrtumswahrscheinlichkeit angegeben.
 
Sicherheitsfaktor
Wahrscheinlichkeit
Irrtumswahrscheinlichkeit
t = 1,00
68,3%
31,7%
t = 1,50
86,6%
13,4%
t = 1,64
90,0%
10,0%
t = 1,96
95,0%
5,0%
t = 2,00
95,5%
4,5%
t = 2,58
99,0%
1,0%
t = 3,00
99,7%
0,3%
t = 3,29
99,9%
0,1%
t = 3,70
99,99%
0,01%
 
Für unsere Umfrage „Ermittlung des Bekanntheitsgrades Airport Weeze und des dort ansässigen Reisemarktes“ haben wir festgelegt, dass die Aussagewahrscheinlichkeit 99% betragen soll, so dass die Irrtumswahrscheinlichkeit lediglich bei 1% liegt. Außerdem nehmen wir den Fehlerbereich von +/- 5,3% in Kauf. Die Anteilsmerkmale „bekannt“ und „nicht bekannt“ (p und q) haben wir jeweils mit 50% berechnet, da uns keinerlei Informationen über den Bekanntheitsgrad des Airport Weeze und der dort ansässigen Unternehmen vorlag. Mit diesen Angaben haben wir dann den Stichprobenumfang wie folgt ermittelt:
 
 
n = t2 x p x q
     e2
 
= 2,582 x 0,5 x 0,5
0,0522
= 615
 
Demzufolge sollten 615 repräsentative Personen befragt werden, damit das daraus resultierende Umfrageergebnis mit 99%iger Wahrscheinlichkeit auf die von uns festgelegte Teilgesamtheit übertragbar ist, bei einer tolerierten Fehlerspanne von   +/- 5,2%. Diese Befragungsmenge haben wir auf unsere Primärstichprobe, also den zufällig gezogenen Städten, nach Einwohnerzahlen verteilt.
 

Stadt
Einwohnerzahl
Stichprobenumfang
Kleve
49.100
56
Krefeld
237.700
271
Nijmegen
160.680
183
Venlo
92.050
105
Insgesamt
539.530
615


4.3   
Fragebogen
33


4.3.1    Fragebogenentwicklung

Bei der Entwicklung unseres Fragebogens, haben wir zunächst die Form festgelegt. Wir wollten durch Fragen an Fakten und Meinungen gelangen. Als nächstes haben wir uns über die Art und den Inhalt der Fragen Gedanken gemacht und die Informationen festgelegt, welche wir benötigten.
Im nächsten Schritt sind wir auf die Frageinhalte eingegangen und haben eine Entscheidung über die Frageformulierung sowie über die Reihenfolge der Fragen und der äußeren Gestaltung des Fragebogens getroffen. Damit die Ergebnisse jedoch nicht durch Missverständnisse der Fragen verfälscht werden, mussten wir bei der Auswahl sowie bei der Formulierung der Fragen sorgfältig sein.
 
Bei der Ausarbeitung des Fragebogens geht es zunächst darum, die eigentlichen Forschungsfragen in einzelne, verständliche und konkrete Fragen zu übersetzten, um die Validität des Fragebogens sicherzustellen (d.h. messen die einzelnen Fragen tatsächlich das, was sie messen sollen?).34
 
Daher sollten alle Fragen neutral formuliert, so einfach wie möglich gestellt  und eindeutig zu verstehen sein. Außerdem darf die Fragestellung den Befragten in keinster Weise zu einer bestimmten Antwort verleiten. Um sicherzustellen, dass Missverständnisse ausgeschlossen sind, haben wir nach der Entwicklung des Fragebogens einen kleinen Pretest durchgeführt. Unter einem Pretest versteht man die Überprüfung der Funktionsfähigkeit eines Untersuchungsinstruments.
 
Ein instrumenteller Vortest ist in jedem Fall empfehlenswert, um Pannen bei der eigentlichen Untersuchungsdurchführung zu vermeiden und Untersuchungsmaterial optimal zu gestalten.35
 
Unser Fragebogen wurde also inhaltlich in einer Voruntersuchung in der Düsseldorfer Innenstadt am 25. Oktober 2007 getestet. Außerdem wurde so der reibungslose Ablauf der Untersuchung im Vorfeld sichergestellt.36
Wir haben unseren Fragebogen so aufgebaut, das er hauptsächlich durch ankreuzen und Stichworte ausgefüllt werden kann, da nur dies eine schnelle Durchführung des Interviews gewährleistet. Aus diesem Grund haben wir überwiegend geschlossene37 und halbgeschlossene38 Fragen mit vorformulierten Antwortmöglichkeiten eingesetzt. Ein weiterer Vorteil dieser Fragetypen ist auch die Erleichterung bei der statistischen Auswertung. Offene Fragen haben wir erst am Ende unseres Fragebogens eingesetzt. Diese zeigen den Befragten, dass auf ihre persönlichen Erfahrungen und Meinungen auch Wert gelegt wird. Außerdem geben offene Fragen die Möglichkeit, unberücksichtigte Aspekte, welche jedoch von den befragten Personen als wichtig empfunden werden, mit in Betracht zu ziehen.
 
Zu Beginn des Fragebogens sollte der Kontakt zur Auskunftsperson hergestellt werden. Dies geschieht am leichtesten mit der so genannten „Eisbrecherfrage“. Diese soll das Interesse des Befragten wecken.39 Durch die Reihenfolge der Daten wollten wir eine Ermüdung der befragten Personen vermeiden. Aus diesem Grund haben wir nicht zu viele schwierige Fragen mit in unseren Fragebogen eingearbeitet.40 Außerdem haben wir die Reihenfolge so gewählt, dass die Antworten möglichst nicht von vorangegangenen Fragen beeinflusst werden.41 Dieses konnten wir vermeiden, da wir erst allgemeine Frage und dann spezielle Fragen gestellt haben. Inhaltlich zusammengehörende Fragen haben wir zusammengefasst, so dass auch eine inhaltlich logische Reihenfolge entstand.
 
Außerdem haben wir uns dem Mittel der Filterfrage42 bedient. „Will man etwas über eine Teilgruppe in Erfahrung bringen, bietet sich eine Filterfrage bzw. eine Gabelung des Fragebogens an“ (HAEDRICH/ KASPAR/ KLEMM/ KREILKAMP 1998, S. 213). Mithilfe solch einer Frage, hatten wir die Möglichkeit die nicht interessierenden Personengruppen aus unserer Umfrage auszuschließen und die interessierenden Personengruppen spezieller zu befragen.
 
Ziel ist es durch den Fragebogenaufbau, bzw. dem Spannungsaufbau durch die von uns gestellten Fragen und der Nachvollziehbarkeit der Fragen, eine niedrige Abbruchquote der Interviews zu schaffen. 


4.3.3    Fragen erläutern


4.3.3.1  
Kennen Sie den Airport Weeze?
Um die Aufmerksamkeit und die Motivation der Befragten zu wecken, haben wir an den Anfang unseres Fragebogens eine interessante und recht kurze Frage gestellt. Unsere Einleitungsfrage bzw. Eisbrecherfrage (siehe Kapitel 4.3.2) „Kennen Sie den Airport Weeze?“ ist nicht nur kurz, sondern auch schnell zu beantworten. Außerdem gab uns diese Frage grundlegende Kenntnisse inwieweit der Bekanntheitsgrad des Flughafens reicht. Diese Frage war zugleich eine Filterfrage. Denn wenn die Auskunftsperson den Airport Weeze nicht kannte, konnte sie keine weiteren bzw. speziellen Fragen zum Flughafen beantwortet und somit war die Befragung für diese Personengruppe beendet.

4.3.3.2  
Wo buchen Sie in der Regel Ihre Urlaubsreise?
In der zweiten Frage gehen wir auf das Buchungsverhalten der Personen ein. Mit der Frage „Wo buchen Sie in der Regel Ihre Urlaubsreise?“ haben wir in Erfahrung gebracht, wie viel Prozent der Befragten es überhaupt in Betracht ziehen in einem Reisemarkt eine Reise zu buchen, bzw. wo die Probanten im Normalfall ihre Reise buchen.
Außerdem sollte diese Frage dazu dienen, dass die Befragten an ihren letzen Urlaub zurück denken und somit den Fragebogen mit einer positiven Grundeinstellung und Stimmung beantworten.

4.3.3.3  
Woher kennen Sie den Airport Weeze?
Die dritte Frage ist eine Alternativfrage. Hier stehen mehrere Antwortmöglichkeiten zur Auswahl. Mit dieser Frage wollten wir die Informationsreichweite bzw. Informationsquellen der Befragten in Erfahrung bringen.
Durch die Antworten konnten wir sehen, wie und über welche Medien der Flughafen Airport Weeze den Bekanntheitsgrad des Flughafens und des dort ansässigen Reisemarktes versucht zu steigern. Auch konnten wir durch diese Frage erkennen, welche Medien einen besonderen Erfolg aufweisen. 

4.3.3.4  
Sind Sie schon mal ab dem Airport Weeze geflogen?
Mit Hilfe der vierten Frage hatten wir die Möglichkeit zu sehen, wie viele von denen, die den Flughafen kennen, schon von dort aus auch abgeflogen sind. Besonderes Augenmerk haben wir auf die Personengruppe gelegt, welche noch nicht ab Weeze geflogen ist und haben diese nach den jeweiligen Gründen dafür befragt. Dadurch konnten wir Aufschluss über evtl. Standortfragen, Entfernungsfragen oder sonstiges gewinnen.

4.3.3.5  
Wissen Sie, dass dort ein Reisemarkt ansässig ist?
Die folgende Frage „Wissen Sie, dass dort ein Reisemarkt ansässig ist?“ geht auf die Bekanntheit speziell des Reisemarktes ein. Diese Frage galt auch als Ausschlussverfahren für die nächste Frage. Denn nur wenn der Proband mit „JA“ geantwortet hat wurde die nächste Frage gestellt, sonst wurde diese übersprungen.

4.3.3.6  
Wissen Sie, dass Sie im Airport Reisemarkt Weeze nicht nur LAST MINUTE Reisen, sondern auch diverse Pauschalreisen etc. buchen können?
Bei der Konzeption unseres Fragebogens haben wir uns selber die Frage gestellt, ob der Allgemeinheit überhaupt klar ist, dass ein Reisemarkt-Schalter vom Produktsortiment vergleichbar mit einem „normalen“ Reisebüro ist und nicht nur  „Last Minute“ Angebote anbietet. Wir wollten somit herausbekommen, ob es eine Aufklärung bezüglich eines Reisemarktes in einem Flughafen bedarf.

4.3.3.7  
Würde es für Sie in Frage kommen Ihre nächste Reise im Reisemarkt Weeze zu buchen?
Mit der Frage „Würde es für Sie in Frage kommen Ihre nächste Reise im Reisemarkt Weeze zu buchen?“ wollten wir die Bereitschaft am Reisemarkt Weeze zu buchen und Flexibilität der befragten Personen ermitteln.

4.3.3.8  
Haben Sie Verbesserungsvorschläge zum a) Flughafen Airport Weeze oder b) zum Reisemarkt im Airport Weeze?
Die letzte Frage „Haben Sie Verbesserungsvorschläge zum a) Flughafen Airport Weeze oder b) zum Reisemarkt im Airport Weeze?“ konnten wir natürlich nur stellen, wenn der Befragte schon persönlich da gewesen ist. Hier konnten wir jedoch den Befragten die Möglichkeit der freien Äußerung geben und zugleich haben wir dadurch Anregungen gefunden, welche zu einem höheren Nutzen des Flughafens und des Reisemarktes führen könnte.


4.4    Durchführung


4.4.1    Ort und Zeit

In der Durchführungsphase haben wir dann die vorangegangenen Schritte umgesetzt und die Befragung in den vorher begründeten Städten organisiert.
Da diese Phase sehr wichtig für alles Nachfolgende war, haben wir der Durchführung besonders großer Bedeutung geschenkt. Damit wir durch den großen Zeitaufwand, welcher für eine Befragung nötig ist, nicht in Verzug mit unserem Projektthema kamen, haben wir uns einen genauen Zeitplan zur Befragung in den jeweiligen Städten erstellt. Unter Berücksichtigung, dass manche Personengruppen nur zu bestimmten (seltenen, außergewöhnlichen) Zeiten erreichbar sind und dies zu einer Einschränkung der Repräsentativität führen könnte, haben wir die Befragung jeweils unter der Woche als auch am Wochenende durchgeführt.
 

Datum
Wochentag
Stadt
08.11.2007
Donnerstag
Krefeld
15.11.2007
Donnerstag
Kleve
17.11.2007
Samstag
Krefeld
22.11.2007
Donnerstag
Venlo
24.11.2007
Samstag
Nijmegen
29.11.2007
Donnerstag
Kleve
06.12.2007
Donnerstag
Nijmegen
08.12.2007
Samstag
Venlo

 
Aus dieser Liste kann man entnehmen, wann wir wo die Befragung durchgeführt haben. Die Befragungen bzw. Interviews haben im Durchschnitt ca. fünf Minuten gedauert.43


4.4.2    Störfaktoren

Es wurde außerdem darauf geachtet, dass mögliche Störfaktoren durch den Interviewer oder durch die Interview Situation bzw. durch die Atmosphäre, wie z. B. zu aufdringlich sein, Geruch, Aussehen, Mimik etc. erst gar nicht auftreten, indem wir ein möglichst neutrales Verhalten sowie Aussehen für angemessen hielten.
Durch T-Shirts vom Airport Weeze und passende Befragungsbretter hatten wir die Möglichkeit auch einheitlich aufzutreten44. Um eine ähnliche Beeinflussung durch die verschiedenen Interviewer zu erhalten, haben wir die Befragungstaktik vor der Befragung durchgesprochen.
 
Ebenfalls achteten wir darauf, dass die Anwesenheit Dritter nicht gegeben war, so dass eine Beeinflussung in dieser Hinsicht auch ausgeschlossen werden konnte. Wir teilten einen Flyer am Ende unserer Befragung aus um somit weitere Störungen zu vermeiden.


4.4.3    Kontaktaufnahme zu Interviewpartnern

Wie schon im Punkt 4.2.3 erwähnt, haben wir die Befragungen nach einem zufälligen Verteilungsschlüssel durchgeführt. Der Interviewpartner wurde in der Innenstadt der jeweiligen Städte mit dem Satz „Entschuldigung, haben Sie einen kleinen Moment Zeit für eine Befragung?“ angesprochen. Natürlich gab es schon bei dieser Kontaktaufnahme Verweigerer, welche nicht an der Befragung teilnehmen wollten. Jedoch war die Mehrheit, der von uns angesprochenen Personen recht neugierig und hat sich auf die Befragung eingelassen. Der erste Kontakt sollte möglichst eine grundsätzliche Auskunftsbereitschaft fördern sowie Vertrauen schaffen. Dies gelang uns mit der Erklärung zum Datenschutz, bzw. hielten wir bei der Befragung von persönlichen Daten wie z. B. den Namen, genaue Anschrift sowie Telefonnummer, Abstand. Des Weiteren informierten wir die Befragten genau über Sinn und Zweck unserer Befragung sowie über die Wichtigkeit, dass alle Angaben wahrheitsgetreu beantwortet werden, da es sonst das Ergebnis verfälschen würde. Im Anschluss daran, nannten wir das Thema der Umfrage und fingen dann das Interview an.
 
 

22 Die Sekundärforschung basiert auf bereits vorhandenes Wissen, folglich geringere Kosten und Arbeitsaufwand
23 SCHNELL/ HILL ESSER 1995, S. 299
24 Vgl. SEITZ/ MEYER 1995, S. 75ff.
25 Vgl. FREYER 2007, S. 240
26 AIRPORT WEEZE 2005, PDF-Datei Airport Weeze, S. 4
27 KOTLER/ BLIEMEL 1992, S. 159
28 BEREKOVEN/ ECKERT/ ELLENRIEDER 1996, S. 50
29 Vgl. STENGER 1998, S. 62 ff.
30 Vgl. STENGER 1998, S. 50
31 Vgl. FREYER 2007, S. 230
32 Vgl. STENGER 1998, S. 66
33 Siehe Anhang, Kapitel 10.3 selbst erstellte Fragebögen
34 HAEDRICH/ KASPAR/ KLEMM/ KREILKAMP 1998, S. 210
35 BORTZ/ DÖRING 1995, S. 331
36 Vgl. BORTZ/ DÖRING 2003, S. 359- 360
37 Bei der Frageform wird zwischen geschlossenen und offenen Fragen unterschieden. Bei den geschlossenen Fragen sind die einzelnen Antwortmöglichkeiten bereits vorgegeben, wie z.B. „ja/ nein/ weiß nicht.“ Bei offenen Fragen kann der Befragte seine Antwort frei formulieren (HAEDRICH/ KASPAR/ KLEMM/ KREILKAMP 1998, S. 212).
38 Halbgeschlossene Fragen sind geschlossene Fragen mit vorgegebenen Antwortmöglichkeiten, zusätzlich wird hierbei nur die Kategorie „Sonstige, und zwar…“ angegeben (vgl. KROMREY 2006, S. 375ff).
39 Vgl. KUß 2004, S. 92
40 Vgl. HAEDRICH/ KASPAR/ KLEMM/ KREILKAMP 1998, S. 211
41 Vgl. KUß 2004, S. 92
42 Eine Filterfrage bedeutet, dass diejenigen Personen, die in diesem Zusammenhang nicht interessierenden, aussortiert werden (HAEDRICH/ KASPAR/ KLEMM/ KREILKAMP 1998, S. 213).
43 Natürlich nur, wenn die Befragten unsere 1. Frage mit „JA“ beantworteten. Sonst war die Umfrage schon nach 20 Sekunden beendet.
44 Siehe Anhang, Kapitel 10.2.2
 
Allgemeines  
   
Präsentation  
  Am 04. April 2008 findet die Präsentation dieses Projektes in der Aula der Düsseldorfer Tourismusfachschule statt.
 
Homepage in Bearbeitung  
  Wir bitten um Ihr Verständnis, da diese Homepage noch nicht vollständig ist.  
Logos und Bilder  
  Aus rechtlichen Gründen konnten wir leider keine "Original-Logos" und "Original-Bilder" des Flughafens Airport Weeze und des dorf ansässigen Reisemarktes verwenden. Auch hier bitten wir um Ihr Verständnis.  
Aktuelle Informationen  
  ...  
Erarbeitet von: Vanessa Smetter, Alexandra Städter, Heidrun Stenck, Stephanie Thiel & Angela Valentini Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
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